Ausgangspunkt ist das Konzept „activities“ – und damit auch Butchers künstlerischer Bezug zum Judson Dance Theatre.
NEW WORK – TEST PIECES
von Rosemary Butcher (UK) mit den Münchner Choreografinnen und Tänzerinnen Sabine Glenz, Judith Hummel, Katrin Schafitel und Mey Sefan
Im Einklang mit der Geschichte und Architektur des Raumes wird die britische Choreografin Rosemary Butcher im Kunstbau eine neue Arbeit mit Tänzerinnen aus München entwickeln. Ausgangspunkt ist das Konzept „activities“ – und damit auch Butchers künstlerischer Bezug zum Judson Dance Theatre. Es soll um den Entstehungsprozess von Bewegung gehen, der es ermöglicht, simultan auf verschiedenen Ebenen zwischen vergangenem und zukünftigem choreografischem Material zu arbeiten. Butcher konzentriert sich dabei auf den Abdruck des Tänzerkörpers, den seine Bewegung im Raum hinterlässt. Was bleibt von etwas, das seinen Ursprung in einem choreografischen Prozess hat, der in der Zeit vor- und zurückspringt?
Rosemary Butcher
Die britische Choreografin und Künstlerin Rosemary Butcher gilt als Ikone der New Dance Bewegung. Radikal und unermüdlich lotet sie mit ihren Arbeiten seit 40 Jahren die Grenzen des Tanzes aus. Entscheidend beeinflusst wurde ihr künstlerisches Schaffen durch ihre New Yorker Zeit Anfang der 1970er Jahre, wo sie auf das Judson Dance Theater auf seinem Höhepunkt traf. Die konzeptuellen Ideen Yonne Rainers, Steve Paxtons Kontaktimprovisation und insbesondere „Walking on the wall“ von und mit Trisha Brown im Whitney Museum in New York hatten einen prägenden Einfluss auf sie. 1976 kehrte sie nach Großbritannien zurück und brachte mit einer bahnbrechenden Performance in der Serpentine Gallery in London die Ideen des Judson Dance Theater nach Europa. Butchers choreografisches Schaffen folgt weniger den Ideen eines Tanztheaters, sondern lässt sich vor allem von Konzepten aus der Bildenden Kunst beeinflussen. Die Britin hat über 50 Arbeiten geschaffen – immer an der Schnittstelle und in enger Zusammenarbeit mit anderen zeitgenössischen Künsten und an nicht-theatralen Orten. Walter Heun hat mit JOINT ADVENTURES über mehrere Jahre Arbeiten von Rosemary Butcher produziert.
Uraufführung im August 2014: Kunstbau Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
Gastspiel im Februar 2015: Nottdance Festival, Nottingham
CREDITS: Mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Landesverbands für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, und des British Council. Fotos: Regina Recht
Programm Dance at Judson and on and on and on, Joint Adventures, 2014