My art is a process of discovery. An adventure, to pursue, that may perhaps reveal certain hidden aspects of myself. – Rawle Harper

Hands and Days von Sabine Glenz

Eine choreografische Installation

Ausgehend vom begleitenden Dokumentieren künstlerischer Arbeitsprozesse überträgt Sabine Glenz in „Hands and Days“ bildhafte Strukturen in die bewegte Physis. Analyse und Kreation wirken unmittelbar ineinander und lassen Verschränkungen gestalterischen Arbeitens sinnlich erlebbar werden. „Hands“ steht für das Tun, das Herausarbeiten und Schaffen von plastischem, inhaltlichem und auch choreografischem Material. „Days“ ist zeitliches Synonym für Prozesshaftigkeit. Die Bühne ist Labor und offene Collage – Spielfläche für die Performer, deren Körper als formende Werkzeuge die Textur von Bewegung hinterfragen.

Uraufführung im November 2014, schwere reiter, München

Konzept, Regie, Choreografie Sabine Glenz | Performance Judith Hummel, Markus Kunas | Komposition Klaus Janek | Licht | Rainer Ludwig | Raum Leonie Droste | Video Editing Krisztina Sárközi | Fotos Dorothee Elfring | Grafik Ruth Botzenhardt | Pressearbeit Beate Zeller | Skizzen von Rawle Harper und Krisztina Sárközi | Fotos von Probe auf Website Franz Kimmel

CREDITS: Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der LH München und des BLZT, Bayerischer Landesverband für zeitgenössischen Tanz, aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Sabine Glenz ist Mitglied der Tanztendenz München.

Architektur, Skulptur und Malerei sind in erster Linie abhängig vom Raum, sind an die Notwendigkeit gebunden, den Raum zu gestalten, jede durch ihre eigenen Mittel. Als Wesentliches ist hier zu sagen, dass der Schlüssel zur ästhetischen Anteilnahme eine Raumfunktion ist. – Le Corbusier

Wenn man die Tätigkeit ‚komponieren‘ analysiert, so merkt man, dass es nicht nur das – aus dem lateinischen comporre, also – aneinanderreihen ist, sondern es viel mehr um ‚schaffen‘ geht. Aber auch dieser Begriff erschließt sich nur oberflächlich. Nach der Auswahl von Klängen und Tönen kommt die Auswahl von Kompositionstechniken, die die Fähigkeit haben, den Inhalt zu kommunizieren, den man kommuniziert haben will. In „Hands and Days“ geht es in der Aussage um die Arbeit an Spannung und Imagination im Zustand des Vorbereitens und Installierens von kreativer Arbeit. Diese Spannung und Imagination im Auditiven erarbeiten wir über die Kompositionstechnik der ‚instant composition‘ (Echtzeitkomposition) innerhalb eines gesetzten Rahmens. Das Klangmaterial generiert sich über eine Auswahl von im Probenprozess entstandenen Aufnahmen der Akteure und des Umfeldes. Die Performance begründet die Entscheidungen. – Klaus Janek

Sabine Glenz, Rehearsals Hands and Days

Ausgehend vom begleitenden Dokumentieren künstlerischer Arbeitsprozesse überträgt Sabine Glenz in „Hands and Days“ bildhafte Strukturen in die bewegte Physis. Film- und Tonaufzeichnungen, die etwa die Entstehung von Skizzen oder Skulpturen wiedergeben, fließen flüchtig und episodenhaft in die Performance ein und verdichten sich zu feingliedrigen choreografischen Gebilden.
„Hands“ steht für das Tun, das Herausarbeiten und Schaffen von plastischem, inhaltlichem und auch choreografischem Material. „Days“ ist zeitliches Synonym für Prozesshaftigkeit. Zusammenhänge zwischen bildhaften und choreografischen Strukturen werden untersucht – Analyse und Kreation wirken so unmittelbar ineinander und lassen Verschränkungen gestalterischen Arbeitens sinnlich erlebbar werden. Das Spiel zwischen Subjekt und Objekt provoziert eine irritierende Spannung, Grenzen zwischen Abbild und Realem heben sich scheinbar auf.
Die Bühne ist Labor für kreative Prozesse – Entwürfe, herumstehende Tafelbilder und Geräte, die an Staffeleien erinnern, bilden eine offene Collage: Aktionsraum für Judith Hummel und Markus Kunas, die ihre Körper als formende Werkzeuge einsetzen und somit die Textur von Bewegung hinterfragen. (aus dem Programmheft, 2014)